deutschsprachige Version des “Hurting Yourself”-zines online!

– sich selbst verletzen –
Wie du auf dich aufpassen kannst, wenn du denn Drang dich zu verletzen spürst.

Dieses Zine wurde übersetzt von Personen aus dem AK Psychiatriekritik, der Teil der Naturfreundejugend Berlin ist. Eine Person aus dem Icarus Project USA hat die englische Fassung geschrieben. Für weitere Infos siehe Linksammlung weiter hinten.
Wir haben bei unserer Übersetzung den Originaltext fast unverändert beibehalten. Wir, die Übersetzenden, haben eigene und unterschiedliche Erfahrungen mit, Bezugspunkte zu und Ansichten über Selbstverletzung.

Die englischsprachige Originalversion:
http://theicarusproject.net/downloads/hurting-yourself

deutschsprachige Version:
http://theicarusproject.net/downloads/sichselbstverletzen
http://www.theicarusproject.net/article/german-version-hurting-yourself-workbook

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Don’t pathologize this

Einer von mehreren Artikeln, den wir auf anschlaege.at gefunden haben und lesenswert finden.

Don’t pathologize this

Gepostet am Apr 24, 2013 in an.schläge 2013, Mai 2013, Thema:
Antipsychiatrische und feministische Kritik an der Psychiatrie gehen nicht weit genug. Ein Plädoyer für eine queere Psychiatriekritik. Von CORINNA SCHMECHEL

Psychiatriekritik ist in der Linken kein großes Thema (mehr). Das zeigt sich aktuell an der Marginalität der Kampagne gegen die Pathologisierung von Trans*Menschen („StopTrans*pathologisierung 2012“) (1). Leider hat sie zumindest im deutschsprachigen Raum selbst innerhalb der politischen Queer-Szene – also Kreisen, welche die theoretische wie praktische Kritik an heterosexistischen Zweigeschlechternormen und deren permantenter (Re)produktion im Fokus haben – kaum Beachtung gefunden (2). Dabei bietet sie das große Potenzial, die zu Unrecht vergessene Kritik an der Institution Psychiatrie und dekonstruktivistische Geschlechterpolitik anhand konkreter und für viele Menschen alltäglich bedeutsamer Beispiele zu verbinden und damit auch die Institution Psychiatrie wieder in das Blickfeld queer-feministischer Politiken zu integrieren.

Anders als normal. „Der Wahnsinn existiert nur in einer Gesellschaft, er existiert nicht außerhalb der Formen der Empfindsamkeit, die ihn isolieren, und der Formen einer Zurückweisung, die ihn ausschließen oder gefangen nehmen.“ Diese These Michel Foucaults kann als Grundlage aller psychiatriekritischen und antipsychiatrischen Schulen und Bewegungen gesehen werden. Sie besagt, dass psychiatrische Gesundheits- und Krankheitsdefinitionen nicht ohne ihre gesellschaftliche, politische und soziale Umwelt verstanden werden können. Dies wird anhand ihrer historischen Inkonsistenz sichtbar, die sich in psychischen Diagnosen wie z.B. der Homosexualität der Drapetomanie – dem „krankhaften“ Wandertrieb schwarzer Sklav_innen, der zur ständigen Flucht vor ihren weißen Herren führte (3) – oder der „Hysterie“ zeigt.
Psychiatrisches Wissen ist ein wesentliches Instrument gesellschaftlicher Normierung; psychiatrische Diagnosen definieren Verhalten und Charaktere als „(un)normal“ und wirken dadurch sozial stigmatisierend. In Form juristisch legitimierter Zwangsbehandlung entwickeln sie eine enorme Wirkmacht. Demnach stellt die Psychiatrie als wissenschaftliche Disziplin und gesellschaftliche Institution ein relevantes Thema für emanzipative Wissenschafts- und Gesellschaftstheorie dar.
Im Rahmen moderner Macht- und Herrschaftsstrukturen wird der_die „Irre“ als „Anderes“ konstruiert, über das sich die „normale“ Identität definiert. Continue reading

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Feminismus als Befreiungsschlag / Offen und respektvoll / „Hören Sie eben auf damit!“ / Eine Diagnose all-inclusive

Einer von mehreren Artikeln, den wir auf anschlaege.at gefunden haben und lesenswert finden.

Feminismus als Befreiungsschlag / Offen und respektvoll / „Hören Sie eben auf damit!“ / Eine Diagnose all-inclusive

Gepostet am Apr 24, 2013 in an.schläge 2013, Mai 2013, Thema:
Feminismus als Befreiungsschlag

Gegen Ende meiner Schul- und zu Beginn meiner Studienzeit hatte ich für mehrere Jahre mit Depressionen und manischen Zuständen mit Wutausbrüchen zu kämpfen. Besonders litt ich aber unter etwas, das als Dysmorphobie bezeichnet wird – eine Körperwahrnehmungsstörung, bei der die Betroffenen die Realität verzerrt sehen und der festen Überzeugung sind, unattraktiv oder entstellt zu sein.

Neben meiner Verhaltenstherapie bekam ich verschiedene Antidepressiva und Beruhigungsmittel gegen meine innere Unruhe verschrieben. Eine Nebenwirkung war jedoch Antriebslosigkeit – also bekam ich dagegen wieder aufputschende Tabletten. Irgendwann nahm ich zur gleichen Zeit drei verschiedene Medikamente ein. Ich beschloss, sie abzusetzen. Es ist absurd, wenn jede Nebenwirkung wieder mit einer neuen Tablette bekämpft wird.

Gegen die Depressionen haben mir die Tabletten allerdings sehr geholfen, die Dysmorphobie jedoch war noch länger ein Problem für mich. Als ich dann anfing, mich für Feminismus zu interessieren, habe ich gelernt, die Sache aus einem anderen, kritischeren Blickwinkel zu betrachten. Ich habe damit begonnen, Schönheitsideale zu hinterfragen, habe mich z.B. mit dem Thema „Lookismus“ auseinandergesetzt und gelernt, mich selbst als Frau wertzuschätzen. Mir ist mittlerweile bewusst, dass diese Dysmorphobie nicht nur mein privates, individuelles Problem darstellt, sondern ein gesellschaftliches ist.

Natürlich habe ich auch heute noch kleinere dysmorphobische „Anfälle“ und ich bin auch nicht immun gegen Normzwänge. Ich würde auch nicht sagen, dass Feminismus für alle Frauen* als Allheilmittel gegen Dysmorphobie und gesellschaftlichen Schönheitsdruck funktioniert, Continue reading

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Podiumsveranstaltung Gender und Psychiatriekritik

Am Freitag, den 16.11.2012 nimmt unsere Gruppe an einer öffentlichen Podiumsdiskussion des AK Psychiatriekritik in Berlin teil.

Die Details der Veranstaltung findet ihr nachfolgend und im Original auf:
http://freakoutcrazy.com/akpsychiatriekritik/akveranstaltungen/

Podium

2013 wird voraussichtlich das DSM V erscheinen. In ihm werden die Diagnosen für die sog. “psychischen Krankheiten” für den nordamerikanischen Raum festgelegt. Dieses Handbuch hat einen enormen Einfluss auf die Definierung der entsprechenden Diagnosen im Manual der Weltgesundheitsorganisation, welches die Grundlage der Abrechnung für die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland bildet. Dass die Diagnose “Geschlechtsidentitätstörung” vom DSM IV für das DSM V übernommen werden soll, hat bereits im Vorfeld zur breiten Formierung von Protest geführt. U.a. hat sich ein internationales “Stop Transpathologization 2012″ Bündnis gegründet.
Der Protest gegen die Diagnose Geschlechtsidentitätstörung deckt exemplarisch Continue reading

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! Workshop: Radical Peer Support – Updates

 

Anmeldungen sind noch möglich – es gibt keine Anmeldefrist.

Da sich einige liebe Menschen bereit erklärt haben zu kochen, wird es ein veganes Mittagessen vor Ort und eine dazugehörige Mittagspause geben.

Für das Treffen selbst haben wir Kommunikations-Vereinbarungen getroffen, die wir euch hier schon mal im Voraus zum Anschauen geben (siehe am Ende dieser Nachricht). Ihr habt am Anfang des Workshops Gelegenheit Fragen zu stellen und wir sagen dann noch mehr zu den Hintergründen und der Idee an sich.

Vereinbarungen für das Treffen

 Es gibt ein paar grundlegende Vereinbarungen für dieses Treffen. Dadurch sollen Einbeziehung, Sicherheit, und offener Dialog gewährleistet werden. Wir sind uns bewusst, dass das Einhalten der Vereinbarungen nicht einfach ist und wir uns erproben müssen. Wir streben es an, den Vereinbarungen gerecht zu werden und so selbst einen Beitrag zu einer gerechteren Kommunikation zu leisten.

  • Ich höre als Verbündete*r (*) zu. Ich respektiere die Erfahrungen und Sichtweisen anderer Menschen, ich verurteile und entwerte diese nicht.
  • Die Wahrnehmung jedes Menschen ist real und wird nicht bewertet. Spiritualität, veränderte Bewusstseinszustände und Realitätsdefinitionen außerhalb und innerhalb rationaler Betrachtungsweisen verdienen Respekt.
  • Ich kritisiere nur das Verhalten von Menschen, ohne sie als Person abzuwerten.
  • Die Überwindung von Unterdrückung dient der Befreiung aller. Es liegt daher in der Verantwortung der Gruppe und jedes einzelnen Menschen, Rassismus, Klassismus, Sexismus, Altersdiskriminierung, Homofeindlichkeit, Transfeindlichkeit, Speziesismus, sowie Vorurteile und Herrschaftsverhältnisse zu vermeiden, wenn sie aber dennoch auftreten, sofort zu thematisieren.
  • Ich versuche, die “Eulensicht” anzuwenden. Das ist die Absicht, alle zu Wort kommen zu lassen, die vor mir etwas sagen wollen, indem ich kurz um mich schaue, ob sich jemand gemeldet hat. Wir wollen Sprecher*innen aufmerksam zuzuhören und gleichzeitig ein Gefühl für die Bedürfnisse der anderen Teilnehmer*innen haben.
  • Persönliche Eindrücke und Wertungen werden nur geäußert, wenn es vereinbart ist und die betreffenden Menschen bereit sind, ein Feedback zu hören oder anzunehmen. Dabei sollen Gefühle, Wahrnehmungen und Vermutungen auch als solche formuliert werden.
  • Ruhige Leute werden ermutigt zu sprechen, brauchen dies aber nicht zu tun. Leute die viel reden werden ermutigt, anderen eine Chance zu geben. Neue Leute sind eingeladen sich vorzustellen, wenn sie möchten. Schweigen ist auch immer ok.
  • Ich versuche, häufige Themen und Rollen, die ich in der Gruppe spiele, zu bemerken.
  • Um mich so eindeutig wie möglich auszudrücken, spreche ich aus der “Ich-Perspektive”. Das hilft, Missverständnisse zu vermeiden.
  • Ursachen und Verantwortung für eigene Empfindungen sollen Continue reading
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Podium zu Psychiatriekritik und Geschlecht

Eine spannende Veranstaltung in Berlin, vielleicht sehn wir uns da…

veranstaltet vom AK Psychiatriekritik

Podium

2013 wird voraussichtlich das DSM V erscheinen. In ihm werden die Diagnosen für die sog. “psychischen Krankheiten” für den nordamerikanischen Raum festgelegt. Dieses Handbuch hat einen enormen Einfluss auf die Definierung der entsprechenden Diagnosen im Manual der Weltgesundheitsorganisation, welches die Grundlage der Abrechnung für die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland bildet. Dass die Diagnose “Geschlechtsidentitätstörung” vom DSM IV für das DSM V übernommen werden soll, hat bereits im Vorfeld zur breiten Formierung von Protest geführt. U.a. hat sich ein internationales “Stop Transpathologization 2012″ Bündnis gegründet.

Der Protest gegen die Diagnose Geschlechtsidentitätstörung deckt exemplarisch die Schnittstellen zwischen antipsychiatrischen / psychiatriekritischen und die von lgbtiq-Gruppierungen formulierte Kritik auf. So spielt die Psychiatrie eine wesentliche Rolle in der Konstruktion von Geschlecht – u.a. wurde die Frau mit der Diagnose Hysterie zum “kranken Geschlecht“ und Homosexualität galt bis 1992 als psychische Krankheit. Im Rahmen eines Bündnisses kam es zu Beginn 2012 zu einer ersten Zusammenarbeit in Berlin. Eine radikalere Kritik am psychiatrischen System seitens der lgbtiq-Gruppierungen wurde hierbei von den psychiatriekritischen Gruppierungen gewünscht.

Im Rahmen eines öffentlichen Podiums sollen nun mögliche Konfliktlinien, aber auch Möglichkeiten politischer Zusammenarbeit diskutiert werden.

16//11//12 19 Uhr
k-fetisch
Wildenbruchstr.86
12045 Berlin

Am Podium nehmen Vertreter_innen von folgenden Initiativen/Institutionen teil:

ABQueer [www.abqueer.de]
AKPsychiatriekritik [freakoutcrazy.com]
Ikarus Projekt Dresden [wahnsinnistunsinn.noblogs.org]
STP2012 [http://www.stp2012.info/old/de]
TRIQ [www.transinterqueer.org]
Weglaufhaus [www.weglaufhaus.de]

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Richtiges Datum und SaferSpace

Unser WORKSHOP

“Radical Peer Support – praktische Psychiatriekritik selbst
gemacht”

finder natürlich am 10. NOVEMBER im AZ Conni in Dresden, 11 bis 17 Uhr
statt.

Zusätzliche Infos zum SAFER SPACE

Der Safer Space dient als Schutz- und Rückzugsraum und befindet sich im
Nebengebäude (über dem Infoladen). Du kannst den SaferSpace nutzen und
entscheiden, ob du dabei allein sein möchtest. Bei Bedarf sind
mindestens zwei Menschen vor Ort und für Gespräche bereit. Das Konzept
wurde inspiriert von e*vibes Dresden, die auch den SaferSpace betreuen.

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Ankündigung:

WORKSHOP

Radical Peer Support – praktische Psychiatriekritik selbst gemacht

Am 10. November im AZ Conni in Dresden, 11 bis 17 Uhr.

INHALT

Psychiatrisierte Menschen, die in Hausprojekten Zuflucht suchen; Wohngemeinschaften, in denen die Hälfte der Mitbewohner Therapie machen; Publikationen, die durch Betitelung mit psychiatrischen Diagnosen Menschen abwerten und zur Einnahme von Psychopharmaka aufrufen – der ganz normale Alltag in der radikalen Linken. Es erscheint wie im alten Sprichwort „den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“, wenn sich die radikale Linke weiterhin die Frage stellt „Was hat Antipsychiatrie mit uns zu tun?“

Der Workshop gibt einen einführenden Einblick in das psychiatrische System und zeigt Perspektiven der theoretischen Kritik an diesem auf. Wie lässt sich radikale Kritik am gegenwärtigen psychiatrischen System formulieren und umsetzen? Was lässt sich aus der bisherigen Geschichte der antipsychiatrischen Bewegung lernen? Welche Möglichkeiten gibt es, Menschen die in einer kapitalistischen Gesellschaft ver-rückt werden abseits der institutionalisierten psychiatrischen Landschaft zu unterstützten? Wie hängt die Diskriminierung von sogenannten „psychisch Kranken“ mit anderen Diskriminierungsmechanismen zusammen? Anhand des Radical-Peer-Support Konzeptes wird aufgezeigt, wie gegenseitige Unterstützung abseits des psychiatrischen Systems möglich ist. Anschließend wird das Thema von der praktischen Seite angegangen, indem Continue reading

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